Im Lauf von zehn Jahren löste das Weben mit den groben
Sisalfasern, das sehr staubige Auseinanderfransen des sperrigen Garnes, diverse Allergieprobleme aus. Viele Projekte mussten ad acta gelegt werden. Wohl nahm ich den Kupferdraht ‚mit’ in eine
neue Gestaltungsperiode: als ich nämlich die ersten ‚taktilen’ Zeichnungen erfand. Taktil, weil die Bilder zum Berühren einladen, sich beim Vorübergehen vibrierend bewegen. Statt der Linien mit
Sisalgarn ziehe ich nunmehr Linien mit Buntstiften und ergänze diese mit einem Relief aus lockerem Kupferdraht.
Die thematische Idee bleibt im Grunde dieselbe, die
angewandte Technik verleiht ihr ein völlig neues Gesicht, eine andere Dimension.
Langsam, aber logisch, entwickelte sich daraus eine
andere 'neue Technik', my own technique, nämlich durch die vorhergehende Gestaltung des tragenden Untergrundes bzw. durch eine gewisse Reliefbildung mittels speziell behandelter
Papierstreifen, immer mit zugefügtem Kupferdraht.
„Um Himmels Willen!“, rief eine Besucherin anlässlich
einer Ausstellung, „wie staubt man denn das ab??“
– „Mit dem Staubsauger, bitte.“